Hashimoto-Thyreoiditis ist eine der häufigsten Diagnosen unter den Autoimmunerkrankungen. Frauen sind von dieser Erkrankung deutlich häufiger betroffen als Männer.
Die Diagnose und ihre Auswirkungen
Die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis bedeutet, dass der Organismus Antikörper gegen die Enzyme (Thyreoperoxidase) bildet, die an der Synthese der Schilddrüsenhormone beteiligt sind. Dies führt zu einer entzündlichen Reaktion und einer Störung im Bereich der Schilddrüsenhormone.
In den meisten Fällen leiden Betroffene im ersten Stadium (Entzündung) unter Symptomen der Überfunktion, wie zum Beispiel Herzklopfen, Schlafstörungen, Gewichtsverlust, Haarausfall und Unruhezuständen. Der Organismus kann auf Hochtouren laufen, und die Symptomenpalette ist breit und individuell. Es ist wichtig zu betonen, dass es keine pauschale Antwort auf die Frage gibt, wie sich die Hashimoto-Thyreoiditis zeigt. Während viele Patienten die oben genannten Symptome erleben, gibt es auch solche, die kaum etwas spüren.
Antikörper & Diagnose
Die Höhe des Antikörperspiegels steht nicht im Zusammenhang mit der Schwere der Erkrankung. Wichtig ist, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Für die richtige Diagnose sind ein hoher (eher sehr hoher) Antikörperspiegel (MAK / TPO-AK), ein typisches Ultraschallbild der Schilddrüse (Entzündung), passende Laborwerte und natürlich die Symptome erforderlich.
Übergang zur Unterfunktion
Nach dem Abklingen der Entzündung kann es zu einer Unterfunktionssymptomatik kommen. Die Hashimoto-Thyreoiditis zeigt häufig mehrere Entzündungsschübe, jedoch ist dies sehr individuell. In der Unterfunktionsphase kann die Schilddrüse ihre ursprüngliche Leistung nicht mehr erbringen, da durch die Entzündung Schilddrüsengewebe zerstört wurde.
Veränderungen im Ultraschall und Laborparameter
Im Ultraschall zeigt sich eine deutliche Veränderung der Schilddrüse, und die spezifischen Laborparameter wie fT3, fT4 sowie das Hypophysenhormon TSH sind meist verändert. Es ist wichtig zu beachten, dass Schilddrüsenhormone weit mehr sind als nur T3 und T4. T3 ist eine Hormongruppe, kein einzelnes Hormon. Die richtige Therapie sollte sich daher auf keinen Fall ausschließlich nach den Laborwerten dieser Hormone richten, da dies zu einfach wäre.
Ganzheitliche Behandlung
Es geht nicht nur darum, die Schilddrüse zu behandeln, sondern den gesamten Organismus. Wenn die Schilddrüse betroffen ist, zeigen in der Regel auch die Nebennieren Auffälligkeiten. Ich habe noch keine Patienten erlebt, bei denen das nicht der Fall war.
Zusätzlich ist es wichtig, sich mit anderen Bereichen auseinanderzusetzen, wie den Geschlechtshormonen, der Leber, dem Darm und dem Mikrobiom, der Ernährung, Lebensweise, der Psyche und dem richtigen Hormonersatz.
Die Behandlung mit L-Thyroxin ist in der Regel sehr schwierig und hat seine Gründe, die jedoch an anderer Stelle ausführlicher besprochen werden sollten. Hashimoto-Thyreoiditis ist ein individuelles Krankheitsbild, das nicht pauschal behandelt werden kann und auch nicht ausschließlich von einer bestimmten Ernährungsweise abhängt.